Der Winter ist vorüber, jedoch nicht unbedingt der Winterschlaf
der Igel. Täglich erhalten wir Anrufe wegen des Aussetzens überwinterter
Igel.
Falls Ihre Igel noch schlafen, lassen Sie es dabei, bis
Mitte Mai werden sie von ganz alleine wach. Sind Ihre Igel jedoch schon
munter und werden unruhig, dann setzen sie diese – auch wenn Ihnen „Experten“
etwas anderes raten sollten – nicht bedenkenlos in der Natur aus. Das für
uns schöne Frühlingswetter ist nicht unbedingt auch günstig
für die Igel. Sie haben zur Zeit kein wärmendes Nest und finden
auch kein Nistmaterial. Ihr Stachelkleid bietet keinen Kälteschutz
in kalten Nächten ( noch besteht Nachtfrostgefahr ) und der Nahrungstisch
ist für sie noch lange nicht reichlich gedeckt.
Wenn es Ihnen möglich ist, setzen Sie die Tiere
samt ihrem Häuschen ( vertrauter Geruch ) an einem geschützten
Ort regensicher aus. Gut wäre es, wenn ihr vorübergehendes Areal
eingezäunt wäre, um sie am Abwandern zu hindern. Geben Sie ihnen
ihr gewohntes Dosenfutter und Wasser, dazu Trockenfutter ( Gemisch aus
Haferflocken, Sonnenblumenkernen, kleingehackten Walnüssen und Rosinen
) und pro Tag 3 bis 4 Mehlwürmer aus der zoologischen Handlung ( nicht
mehr). Durch die Mehlwürmer werden die Igel an sich bewegendes Lebendfutter
gewöhnt.
Sind keine Nachtfröste mehr zu erwarten ( nach den
Eisheiligen Mitte Mai ), geben Sie den Igeln dann endgültig die Freiheit.
Sie da auszusetzen, wo sie gefunden wurden, ist oft illusorisch. Wald und
Feld sind auch nicht besonders geeignet. Am besten ist ein Ort in der Nähe
von Menschen ( Kleingarten, Hausgarten, Stadtrand usw. ), denn der Igel
ist, ökologisch gesehen, ein Kulturfolger, d.h. er fühlt sich
zum Menschen hin gezogen.
Wenn Sie diese Ratschläge beherzigen, wird
sich der Igel problemlos in die Natur integrieren und seine ,ihm von der
Natur vorgezeichnete Entwicklung nehmen.
Unkenrufe sogenannter Naturfreunde und mancher Umweltverbände,
vom Menschen überwinterte Igel würden Habitate besetzen und somit
einen Eingriff in die Natur darstellen, können Sie getrost überhören.
Langjährige wissenschaftliche Untersuchungen einer Berliner Forschungsgruppe
haben gezeigt, dass sich überwinterte Igel problemlos der Natur anpassen
und die Umwelt nicht negativ beeinflussen. ( Eine Zusammenstellung
der Ergebnisse können Sie bei uns erhalten )
Viel Erfolg bei Ihren Bemühungen.